Am Samstag, den 14. Juni 2025, rief das Bündnis „Künstlerinnen und Künstler für Frieden“ in Zusammenarbeit mit dem Frauenmuseum Bonn dazu auf, in mindestens zwanzig deutschen Städten unter dem Motto „Die Waffen nieder!“ in weißer Kleidung Musik-, Theater-, Tanz-, Mal- und Lesungs-Aktionen an stark frequentierten Plätzen durchzuführen. Damit wurden diplomatische Lösungen für aktuelle Konflikte gefordert: gegen Waffenlieferungen, Hyperschall- und Mittelstreckenraketen-Stationierungen, Militarismus. An der Kunstaktion beteiligten sich Kunstschaffende aller Kunstformen: bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur und Poesie, Tanz … Profis und Amateure, Junge und Alte!
https://www.kkffrieden.de/aufruf/
Kunst als Stimme gegen Krieg
Künstlerinnen und Künstler haben seit jeher ihre unterschiedlichen Ausdrucksformen – von Gedichten und Liedern über Bilder und Grafiken bis hin zu Performances und Theater – genutzt, um auf die Schrecken des Krieges aufmerksam zu machen und für Frieden zu werben.
Kreative Aktionen bringen komplexe politische Botschaften emotional auf den Punkt und mobilisieren die Öffentlichkeit. Mit der Aktion am 14. Juni wollten die „Künstlerinnen und Künstler für Frieden“ Bertha von Suttner ehren und ihr 1891 geäußertes Credo aufgreifen: „…daß überall dort, wo Friedensanhänger existieren, dieselben auch öffentlich als solche sich bekennen und nach Maßstab ihrer Kräfte an dem Werke mitwirken.“
Dringender Handlungsbedarf
Seit Anfang Januar 2025 beschleunigt sich die deutsche Aufrüstung: SPD und CDU planen unlimitierte Kriegskredite, militärnahe Think Tanks und Ökonominnen und Ökonomen fordern die „volle Kriegsfähigkeit“, und politische Spitzenvertreter wie Merz propagieren eine Rhetorik von „Koste es, was es wolle“. Ironischerweise wurde einen Tag später, am 15. Juni, zum ersten Mal der „Nationale Veteranentag“ begangen.
Es geht längst nicht mehr um reine Verteidigung, sondern um Angriffskapazitäten gegen Russland und um das Schmackhaftmachen des Krieges in der Bevölkerung. Diese Dynamik hat die Initiatorinnen und Initiatoren der Kunstaktion dazu veranlasst, mit kreativen Mitteln ein klares Zeichen gegen Militarisierung und sozialen Kahlschlag zu setzen.
So liefen die Kunstaktionen am 14. Juni 2025 ab
- Weiße Kleidung als Erkennungszeichen
Weiß symbolisiert Frieden, Reinheit und gemeinsames Engagement. - Vernetzung
Interessierte nehmen Kontakt zu lokalen Friedensinitiativen, Künstlergruppen und Kulturvereinen auf, um Ideen, Materialien und Konzepte auszutauschen. - Vielfalt der Formate, auch interaktiv
- Musik & Tanz: Straßenmusik, Tanzperformances, Karneval
- Theater & Lesungen: Szenische Lesungen, Sketche, Poesie-Rezitationen
- Bildende Kunst: Malerei und Bildhauerei
- Interaktive Angebote: Mitmach-Aktionen wie Gestaltung von Hüten und Kleidung, Transparente entwerfen, Tänze einüben
- Dokumentation und Zusammenschau
Alle Auftritte und Aktionen in den verschiedensten Orten der Republik wurden dokumentiert und zu einem großen Kunstwerk vereinigt.
Volle Unterstützung
Wir vom BSW unterstützen die bundesweite Kunstaktion am 14. Juni 2025 und ihre Ziele: Durch emotional eindringliche Performances machen Künstler:innen die abstrakten Gefahren von Krieg für alle erfahrbar, stärken gleichzeitig die Vernetzung zwischen künstlerischen und friedenspolitischen Gruppen und fördern den Austausch über Stadtgrenzen hinweg. Indem zahlreiche Kunstschaffende gemeinsam Farbe bekennen, übt die Aktion politischen Druck gegen Militarisierung aus und demonstriert, dass eine breite, kreative Bewegung hinter der Forderung nach Frieden steht. Letztlich eröffnet sie durch Kunst Räume für Empathie und Verständigung – unverzichtbare Grundlagen für ein dauerhaft friedliches Miteinander.